Frühlingsstart in Kopenhagen

Anfang April ging es endlich, nachdem die Auflagen zur Bekämpfung von Covid 19 nach dem Winter wieder heruntergefahren wurden, auf die erste größere Tour. Sie führte uns nach Kopenhagen, wollten wir nach 6 Jahren doch nochmal in diese wundervollen fahrradfreundliche Stadt und schauen, wie sie sich weiterentwickelt hat.

Im Vorfeld suchten wir nach einem Stellplatz oder Campingplatz in Stadtnähe, auf dem wir für ein paar Tage mit Felice stehen wollten und fanden das Fort Camping Charlottenlund. Dies liegt ca. 7 km nördlich der Innenstadt, somit sollte selbige mit den Fahrrädern gut und bequem erreichbar sein.

Außerdem überlegten wir uns, auf welchem Weg wir nach Kopenhagen fahren. Wir kamen zu dem Schluß, dass die Fähre von Puttgarden nach Rødby Havn auch dieses Mal für uns die beste Variante ist. So buchten eine festen Termin für die Hinfahrt und eine flexible Rückfahrt innerhalb der nachfolgenden 14 Tage. So sicherten wir uns die notwendige Flexibilität, die wir am Urlaub mit dem Wohnmobil so lieben.

Wir starteten abends von Kiel aus in Richtung Fehmarn, so waren wir uns sicher, dass wir am nächsten Tag pünktlich und entspannt am Fahrhafen ankommen. Zuerst überlegten wir, eine Übernachtung auf einem Bauernhof auf dem Festland mit „Landvergnügen“ zu machen, denn wir haben uns auch in diesem Jahr das Buch mit der Plakette gekauft. Leider waren auf dem anvisierten Platz die Stellplätze durch den starken Regen an den Vortagen nicht befahrbar und unser Plan fiel flach. Also sind wir einfach losgefahren und haben wieder einmal die Flexibilität und Spontanität regieren lassen. Ein möglicher Übernachtungsplatz war ein Parkplatz am Scandlines Duty Free.

Wir fuhren erst einmal auf den regulären Parkplatz des Duty Free und schauten uns diesen riesigen Supermarkt an Bord eines Schiffes an. Das war recht beeindruckend. Befinden sich hier auf jeweils einer eigenen Etage verschiedene Alkoholika und Süßwaren, ganz zugeschnitten auf die kauflustigen Skandinavier.

Frühlingsstart in Kopenhagen - Duty Free

Nachdem wir uns hier etwas mit Naschkram eingedeckt hatten, fuhren wir dann zu dem eigentlichen Übernachtungsplatz. Hier hätte die Nacht 8 € Parkgebühr gekostet. Wir entschieden uns dann aber doch dagegen, da wir hier ganz alleine auf einem riesigen freien Parkfeld neben dem Fährterminal gestanden hätten, völlig ungeschützt vor dem aufziehenden Sturm.

So fuhren wir weiter zu einem nahen Stellplatz, der über enge Straßen im Dunklen abenteuerlich erreichbar war. Er entpuppte sich als sehr matschiger Parkplatz, aber immerhin absolut windgeschützt. So blieben wir für 10 € die  Nacht. Am nächsten Morgen ging es dann, nach einem ordentlichen Frühstück zeitig zum Fährhafen. Wir machten uns auf ein wenig Wartezeit gefasst, da wir ja die Fähre fest gebucht hatten. Doch, oh Überraschung ! Wir kamen an, die im Hafen liegende Fähre, eine vor der gebuchten, wurde gerade beladen und wir durften, als eines der letzten Fahrzeuge, noch mit an Bord.

Eine Dreiviertelstunde später, nach einer Fahrt über die vom nächtlichen Sturm noch wütend aufbrausenden, beeindruckenden Ostsee, kamen wir in Dänemark an. Das Ausladen ging genauso schnell wie das Einladen und so konnten wir unsere Fahrt bei temporärem Schneesturm auf der dänischen Autobahn zum Campingplatz nach  Charlottenlund fortsetzen.

Hier kamen wir nach einer entspannten Fahrt um kurz nach 13.00 Uhr an. Wir wunderten uns erst etwas, erfuhren dann aber, dass der Platz erst an diesem Tag geöffnet hatte. So erklärte sich dann auch die extreme Leere auf dem Platz, denn wir waren das dritte Wohnmobil auf dem Platz. Wie es so ist, wenn in der Pause umgebaut wird, es läuft anfangs noch nicht alles rund. So gab es zunächst kein Strom, aber die Elektriker waren schon, wie die fleißigen Bierchen, an der Arbeit und bekamen bis zum Abend alles zum Laufen.

Uns gefiel unser Stellplatz sehr, denn wir standen direkt hinter riesig dimensionierten alten Kanonen. Das war schon ein beeindruckendes Bild Felice davor stehen zu sehen.

Frühlingsstart in Kopenhagen - Kanonen

Da wir so früh vor Ort waren, überlegten wir, ob wir gleich nach Kopenhagen reinfahren, entschieden uns dann aber aufgrund des unbeständigen Wetters doch dafür, erst einmal die nähere Umgebung zu entdecken. Wir hatten bei der Anreise gesehen, dass ganz in der Nähe ein Straßenzug mit vielen Geschäften und Restaurants war, hier wollten wir mal schauen und den dänischen Hyggemodus aufsaugen. Das gelang uns gleich mit Kanelsnejl, (Zimtschnecken) prima. Diese Kalorienbomben sollten uns noch den ganzen Urlaub über begleiten.

Wir fanden auch gleich heraus wo es die Brötchen für das Frühstück am nächsten Tag gibt, nämlich in der Nähe des 3km entfernten Bahnhofs von Charlottenlund. Mit unserem E-Bike ist man auch schnell da.

Am nächsten Tag radelten wir dann in die Innenstadt von Kopenhagen, in die Haupteinkaufszone Kopenhagens, die wirklich endlos ist. Wir ließen uns vom normalen Navi auf dem iPhone leiten, wurden so aber leider über Hauptstraßen ins Zentrum geführt, nicht schön und nicht fahrradfahrerfreundlich. Also schauten wir auf dem Rückweg nach angenehmeren Routen und fanden breite, neu angelegte Fahrradwege abseits der Hauptstraßen, teilweise sogar wunderschön am Wasser entlanggeführt und durch Stadtteile, die erst durch Aufschüttung entstanden sind und mit Wohngebäuden modernster Architektur bebaut wurden. Sehr interessant und wegweisend für andere Städte, die am Meer liegen.

Architektur in Kopenhagen

Natürlich kamen wir nicht umhin, uns auch Plätze anzuschauen, die wir wir bereits bei unserem letzten Besuch angeschaut hatten und Touristenmagneten sind. Kopenhagen ist einfach immer wieder schön, vor allem bei so schönem Wetter, wie wir es wieder hatten. Blauer Himmel, die Ostsee, weite Fluchten, tolle Gebäudekomplexe.
Wie hier zum Beispiel der Blick auf die Oper.

Architektur in Kopenhagen

Oder hier der Blick auf die Meerjungfrau in der Abendsonne. (Der Bildausschnitt verbirgt die Menschenmassen, die hier am Ufer stehen)

Keine Meerjungfrau in Kopenhagen

Insgesamt ist uns aufgefallen, dass in Dänemark wirklich nirgendwo mehr Masken getragen werden. Auch Abstand wird wirklich nicht mehr eingehalten. Das war für uns schon noch sehr befremdlich. Es fühlte sich aufgrund der Tatsache, dass das Infektionsgeschehen mit Covid 19 noch immer sehr hoch ist, einfach nicht richtig an.

Außerdem wurden noch mehr reine Velorouten gebaut, was das Fahren mit dem Rad sehr angenehm macht, da man nicht mehr hinter Autos herfahren muss und die Abgase einatmet und immer auf Fussgänger aufpassen muss, die bei den alten Radwegen neben den oft sehr schmalen Gehwegen gerne spontan mal vor das eigene Rad springen.

Da wir zuhause mit dem Elektroauto unterwegs sind, schauen wir natürlich auch immer, wie gut die Versorgung dafür ist, also wieviele Ladesäulen für Elektroautos vorhanden sind. Auch hier stellten wir fest, dass es extrem viele Ladesäulen in Kopenhagen vorhanden sind. Sehr vorbildlich, da sind wir in Kiel anderes gewöhnt

Sehr beeindruckt waren wir auch von diesem komplett neuen Stadtteil. Hier waren beim letzten Besuch noch alte Industrieanlagen, die nun verschwunden sind und von absolut interessanter Wohnbebauung abgelöst wurden.

Architektur in Kopenhagen

 

Architektur in Kopenhagen

Auch hier um die Ecke gibt es sogar ein Schwimmbad, dass allerdings noch nicht in Betrieb war. Es war dafür einfach noch viel zu kalt.

Mittags sind wir immer auf der Suche nach den Streetfood-Märkten gewesen. Einer, den wir vom letzten Besuch kannten, war verschwunden. Dieser war in einer Halle, an deren Stelle auch gerade ein neues Büro- und Wohngebäude gebaut wurde. Da wir aber einfach immer mal hier und da hinfahren, blieb uns der Ersatz nicht verborgen. So findet wenige Minuten von Nyhavn entfernt nun einen kleinen Open-Air-Foodmarket. Bei Sonnenschein herrlich, hier zu sitzen und das Ambiente auf sich wirken zu lassen.

Foodmarket in Kopenhagen

Einen weiteren Streetfood-Market fanden wir dann eher zufällig, Reffen. Wir sahen das beleuchtete Gelände auf unserer abendlichen Rückfahrt zum Campingplatz und nahmen uns vor, hier am nächsten Tag hinzufahren. Der Streetfood-Market ist an ein Skatergelände angegliedert, das es hier schon länger gibt. Nachdem der alte Platz verloren war, hat man sich anscheinend nun hier angesiedelt. Es ist ein großes Open Air Gelände direkt am Wasser. Hier kann man direkt am Wasser, mit Blick auf die gegenüberliegende Meerjungfrau, sitzen. Wenn dieser fiese kalte Wind nicht gewesen wäre, so waren wir uns einig, ist es herrlich, hier in einem der bereitgestellten Liegestühlen in der Sonne zu sitzen. So hielten wir es nicht ganz so lange aus und zogen bald, nachdem wir uns ausreichend gestärkt hatten, weiter.

Foodmarket in Kopenhagen

Wir haben festgestellt, dass es wieder sehr schön in Kopenhagen war. Wir können es jedem absolut empfehlen, der die entspannte und lässige Lebensart der Kopenhagener kennenlernen möchte und Spaß daran hat, viel mit dem Rad zu erkunden.

Es ist kein Wunder, dass Kopenhagen eine der lebenswertesten Städte der Welt ist. Wir waren hier bestimmt nicht das letzte Mal!

Auf dem Rückweg verbrachten wir zur Entspannung dann noch ein paar Tage auf Camping Møns Klint.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

eins × vier =