Frankreichtour im Herbst 2015

Wir starteten in Kiel und fuhren zunächst nach Hildesheim zum Stellplatz am Hohnsen See.

Am nächsten Tag ging es dann weiter nach Dormagen, Besuch bei Freunden. Dort haben wir an der Straße gestanden. Die Einfahrt in die Wohnstrasse war anstrengend, da die Straße eng und zugeparkt war. Ich musste halb über den Gehweg fahren, der vollgestellt war mit Mülltonnen und dabei auf die Straßenlaternen achten. Eigentlich war geplant vor dem Haus parken, da hätten wir Strom bekommen. Aber die Aussicht, früh morgens von den Müllmännern unsanft aus dem Schlaf geholt zu werden, weil die nicht vorbeikommen, ließ mich dann doch den Platz am Wendehammer wählen. Das hat sich als gute Wahl herausgestellt, denn die Müllabfuhr kam um 7 Uhr in der Früh.

Am nächsten Tag dann Weiterfahrt nach Cleebronn/Tripsdrill, Ankunft nach Zwischenstopp zur Entsorgung des Grauwassers/ und des Chemietoiletteninhaltes in Schwetzingen, am Stadion für 1 Euro (Achtung, inzwischen darf man dafür 3!!!! Euro bezahlen). Die Säule ist gut anzufahren, denn dicht an der Autobahn. Es handelt sich um eine SaniStation Säule. Die Entsorgung des Grauwassers ist kostenlos.

In Cleebronn kamen wir nach Tal und Hügelfahrt bei fortschreitender Dämmerung und Nieselregen an und folgten den Schildern zum Womobilstellplatz. Die Schilder wiesen zuerst in Richtung der Parkplätze für den Wildpark, dann ging es aber statt links auf die Parkplätze nach rechts, in eine von Felssteinen begrenzte Einfahrt, durch einen Knick auf eine Wiese –  ins dunkle Nichts. Ich folgte dem eingefahrenen Weg und fuhr auf eine mit vereinzelten Bäumen bestandene Kuppe. Dort fanden wir ein einsames Womostellplatzschild ohne parzellierte Flächen. Ich erinnerte mich dunkel, dass man manchmal lieber den Ort begehen sollte bevor man ihn befährt. Nun gut, wir hatten Glück und es war nicht schlimm.

Es ist eine einfache Wiese, die wir uns mit immerhin eingezäunten Schafen teilten. Wir waren komplett allein, in mehreren hundert Metern war keine weitere Menschenseele des Nachts. Es ist also im Herbst, ich vermute im Hochsommer eher nicht, ein einsamer Stellplatz ohne jeden Komfort. Es ist wie wild stehen. Man darf dort auch nur zwei Nächte mit Blick auf den Freizeitpark Tripsdrill stehen.

Weiterfahrt nach Karlsruhe um den Rest der Familie am Bahnhof einzusammeln. Das fühlte sich wie eine Abschlußprüfung an, als mir das Navigationsgerät nach dem Durchfahren der Unterführung der Bahngleise in die Innenstadt hinein eröffnete, ich solle jetzt wenden.

Nachdem ich das verweigerte und mich in die Seitenstraßen schlug, (was war ich froh inzwischen mit den Abmaßen Felices vertraut zu sein) habe ich versucht, einen Parkplatz zu finden. Nach drei Versuchen auf dem rückwärtig zum Bahnhof gelegenen Parkplatz ein Plätzchen zu finden, habe ich erst versucht auf dem Gelände des Raiffeisenladens zu parken. Doch das war leider eingezäunt und mit einem Tor versehen, Ladenschluss war um 19 Uhr und dann wird leider auch das Tor geschlossen. Also auch hier keine Chance in Ruhe zu warten. Noch ein Versuch auf dem Parkplatz der komplett im Chaos endete und mich entnervt das Weite suchen ließ. Froh darum, dass das Wohnmobil noch heil ist.

Also bin ich verzweifelt wieder zur zweiten Unterführung der Bahnschienen gefahren, immer einen Platz zum kurzzeitigen Stehen suchend. Immer noch entnervt habe ich mich an den Straßenrand gestellt, Motor ausgemacht mit der festen Absicht hier nicht mehr alleine wegzufahren. Meine Tochter war der beste Motivator überhaupt, auf der ganzen Fahrt hat sie mich immer gelobt und gesagt wie toll ich das alles mache. Nur in Karlsruhe hatte sie eine Entgleisung als sie meinte ich solle doch einfach mal wenden ! Da hätte ich sie gerne an die frische Luft gesetzt, denn an Wenden war da wirklich nicht zu denken.

Zum Glück kam der Mann mit dem zweiten Kind an und übernahm das Steuer, ich konnte ermattet auf dem Beifahrersitz zusammensinken.

Weiterfahrt zum Camping im Klingbachtal, Billigheim/Ingenheim. Wir kamen auf den letzten Drücker dort an, um noch im Bistro eine Sanitärkarte zu ergattern, die uns den Zutritt zu den Sanitäranlagen und den Duschen garantierten. Die Wohnmobilstellplätzen befinden sich vor der Schranke des Campingplatzes, dem ein Freibad angegliedert ist. Das Freibad hatte aber schon geschlossen und wird erst nächste Jahr wieder an den Start gehen.

Die Stellplätze sind recht schmal, viel Platz für Tisch und Stühle wäre nicht. Der Platz hat uns nur 14,50 € inkl. Strom gekostet. Dafür hat man freie Sanitäreinrichtungsnutzung. Bei einer längeren Standzeit würde ich aber einen Platz auf dem Campingplatz vorziehen. Dort gibt es einen kleinen Spielplatz für die Kids und schöne Aussichten in die Weite. Die Landschaft war jetzt im Herbst sehr reizvoll, mit Fahrrädern ist es bestimmt schön dort die Gegend zu erkunden und der Pfälzer Wald ist nah.

Doch für uns ging es dann am nächsten Tage weiter nach Paris. Wir fuhren über die Nationalstrassen, so konnten wir ein wenig von der Landschaft und den Ortschaften auf dem Weg nach Paris entdecken. Wir hatten unseren Campingplatz im Westen der Stadt, der Campingplatz Maison Lafitte, schon reserviert, so dass wir den ganzen Tag für diese Wegstrecke zur Verfügung hatten.

Da wir am späten Nachmittag angekamen, beschlossen wir, es ruhig angehen zu lassen und gingen los, in den kleinen Vorort, um den typischen Begleiter eines Franzosen, das Baguette, zu kaufen. Die Innenstadt des Ortes Maison Lafitte ist ca. 10 Minuten vom Campingplatz entfernt und hier befindet sich ein Supermarkt. Von hier aus fährt auch die Regionalbahn in 20 Minuten direkt in das Zentrum von Paris.

So sind wir jeden Tag nach Paris gependelt und genossen unseren Aufenthalt in der Stadt der Liebe.

Hier nun ein paar Impressionen der Stadt:

Frankreichtour im Herbst 2015

Es ist immer wieder schön, an der Seine entlangzugehen und die Atmosphäre Paris auf sich wirken zu lassen.

Frankreichtour im Herbst 2015

Frankreichtour im Herbst 2015

Paris, die der Stadt der Haute Couture, was lag das näher als mal in den Stoffläden rund um das Sacré Coeur zu stöbern.

Frankreichtour im Herbst 2015

Frankreichtour im Herbst 2015

Lukullisches

Frankreichtour im Herbst 2015

Dieser Laden lädt zu einer Geruchsexpedition ein und bietet erstklassigen Gewürze aus aller Welt

Frankreichtour im Herbst 2015

In direkter Nachbarschaft des Gewürzladens kamen dann noch die Nachkatzen voll auf Ihre Kosten.

Tipp

Busse und Metro

Sofern man viel in Paris laufen will, lohnt sich in der Regel die Tageskarte für die Metro nicht.

Wir haben am Bahnhof von Maison Lafitte ein 10’er Carnet genommen, welches 20% Rabatt auf die Einzelfahrten bietet.

So kostet die einfache Fahrt für einen Erwachsenen 3,48 € anstatt 4,35 € und für ein Kind 1,72 € anstatt 2,15€. Mit diesen Tickets darf in Paris auch direkt in die Metro umgestiegen oder für die Rücktour mit der Metro zu einer der Stationen, in der die RER hält, gefahren werden.

Plant man den Tag ein wenig und möchte nicht von einem Ende zum anderen in der Stadt springen, (man glaubt es kaum, Paris ist echt groß), dann klappt es ganz gut. Eine kleine Zwischenfahrt mit der Metro schlägt dann mit 1,70 € pro Person zu Buche.

Essen und Trinken

Für uns musste es in Paris nicht eines der vielen Restaurants sein. So holten wir uns meistens ein paar frische Baguettes. Dazu gab es dann aus den nicht immer einfach zu findenden Supermärkten oder vom Schlachter frischer Schinken und Käse und fertig waren die Zutaten für eine Picknick direkt an der Seine.

Museen

Karten für die Museen zu kaufen, insbesondere für den Louvre ist, wenn man weiss wie, ganz einfach. Man sollte es zunächst vermeiden, sich direkt am Louvre anzustellen, hier wartet man deutlich am längsten.

Ein super Tipp, den wir von einem deutschsprachigen Mitarbeiter des Louvre bekamen, war der Kauf von Tickets im Tabacco Shop in der Mall unter dem Louvre. Hier gibt es Karten zum Normalpreis ohne Beschränkung auf einen bestimmten Tag.

Diesen offiziellen, aber bei den Touristen wohl unbekannten Verkaufsplatz, scheinen vor allen die privaten Reiseveranstaltern zu nutzen. So kaufte doch tatsächlich jemand vor uns in der Schlange 60 Eintrittskarten und zählte das Bargeld auf den Tresen.

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