Marderfraß – So nicht mein Freund!

Wir hatten Besuch von einem Marder, der genüßlich an einer Elektroleitung geknabbert hat, so das Felice nach dem Starten gleich wieder ausging und auch kein Gas annahm.

Das Ganze passierte nachts auf dem Parkplatz des Wonnemars in Bad Liebenwerda, im südlichen Brandenburg. Wir hatten merkwürdige nicht zu ordnende Geräusche wahrgenommen. Es hörte sich wie ein Klopfen auf den Reifen oder auf etwas anderen gummiartigen an. Wir hatten wohl einen leichten Schlaf, sind wir doch davon wach geworden.

Wir vermuteten zunächst, es seien Jugendliche, die auf dem Parkplatz ihr nächtliches Halbstarkenunwesen treiben und sich einen Spaß erlauben wollten. Doch ein Rundblick aus den Alkovenfenstern von Felice ergab nur den Eindruck, auch weiterhin allein auf weiter Flur zu stehen. So legten wir uns wieder hin. Wir haben das Geräusche auch nicht mehr gehört und am nächsten Morgen war der Vorfall auch wieder vergessen.

Nach einem ausgiebigen Frühstück und den Besuch des Wonnemars, wollten wir dann unsere Tour Richtung Berlin fortsetzen.

Alles abfahrtbereit, Felice starten und dann er ging wieder aus. Nochmals starten, der Wagen blieb an, komisch! Wir fuhren los und kamen 3 Meter weit, dann nahm der Wagen kein Gas mehr an und ging wieder aus. So stand wir mitten auf dem Parkplatz im Weg. Ich versuchte nochmals zu starten der Wagen ging an nahm aber kein Gas an. Mit schleifender Kupplung ging es ganz langsam zurück in die Parklücke.

Da wir so nicht weiterfahren konnten, blieb uns nichts anderes übrig, als den Fiat Camper Service zu rufen. Es wurde uns schnelle Hilfe versprochen. Nach nicht einmal 30 Minuten kam ein Abschleppwagen. Der Techniker prüfte den Motor, der inzwischen auf Notprogramm lief und tippte auf einen Marderbiss. So sind wir im Notprogramm, uns fehlte gefühlt die Hälfte der üblichen Pferdestärke, zu einer Fiat Professional Werkstatt ins 20 km entfernte Riesa geschlichen.

Dort teilte man uns mit, dass Marder und der von ihnen verursachte Schaden an Autos hier in der Gegend eine echte Plage sind. Entsprechend wusste man auch sofort, an welchen Stellen gesucht werden musste und hatte dann schnell ein defektes Kabel gefunden. Zum Glück war das passende Ersatzteil auf Lager und die Leitung konnte sofort instand gesetzt werden. Zu unserem großen Glück fand der Marder keinen Geschmack an weiteren Schläuchen oder Kabeln im Motorraum.

Der Werkstattaufenthalt dauerte eine Stunde und wir konnten mit einer Gesamtverspätung von knapp 3 Stunden unsere Fahrt fortsetzen.

Bei uns in den nördlichen Regionen sind die Schäden, die Marder verursachen, überschaubar und auch auf den Plätzen unserer bisherigen Übernachtungen hatten es Marder bisher nicht auf uns bzw. Felice abgesehen.

Obwohl sich der Schaden bei  Felice noch in Grenzen hielt, wollten wir einen weiteren nächtlichen Besuch eines Marders aus dem Wege gehen.

Wir haben uns entschlossen geeignet Gegenmaßnahmen zu ergreifen.

Als erstens haben wir eine Reinigung des Motorraums mit einem Marder Duftmarken-Entferner durchgeführt, um die eventuell vorhandenen Reviermarkierungen zu entfernen. Danach bauten wir ein Marderabwehrgerät auf akustischer und elektrischer Basis ein. Es soll wohl die einzige wirkliche effektive Möglichkeit sein, einen Schaden durch einen Marder zu verhindern.

Marderfraß - So nicht mein Freund!

Das Gerät funktioniert mit Batterien, die bis zu 18 Monate halten sollen. So müssten wir nicht in die Elektrik von Felice eingreifen.

Marderfraß - Montage eines Marderschrecks

Neben den regelmäßig, für menschliche Ohren nicht wahrnehmbaren Ton, wurden im Motorraum insgesamt 8 Kontaktplatten montiert, die mit einem Spannungspotential von ca. 250 V über einen Kondensator aufgeladen werden. Die Kontaktplatten besitzen sowohl einen Plus- wie auch den Minuspol, so dass, sollte der Marder gegen einer dieser Kontakte kommen, er freundlich darauf hingewiesen wird, unseren Motorraum zu verlassen.

Marderfraß - So nicht mein Freund!

Die Montage gestaltet sich als recht einfach, muss nur darauf geachtet werden, dass die die Kontaktplatten keinen Kurzschluss über die Karosserie verursachen. Marderfraß - So nicht mein Freund!

So habe ich versucht, alle Wege von unten nach oben in den Motorraum mit einer der Kontaktplatten zu flankieren. Da Marder wohl, bevor Sie beißwütig werden, ihr neues erst einmal Revier inspizieren, ist die Wahrscheinlichkeit recht hoch, dass dieser vor einer Beißattacke unsere freundlichen Ausladung erhält.

Marderfraß - So nicht mein Freund!

Wir hoffen nun, dass wir in Zukunft von nächtlichen Marderattacken verschont werden und müssen daran denken, vor jeder neuen Saison die Batterien zu tauschen.

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