Lagunenstadt Venedig – La Serenissima

In den Herbstferien Mitte Oktober ging es noch für eine Woche Richtung Italien und auch ein paar Tage nach Venedig, La Serenissima. Das war eigentlich für den Sommer 2018 geplant, doch wir dachten uns, es sei definitiv schlauer, jetzt im Herbst hinzufahren, wenn es etwas ruhiger ist. Und…..

….. diese Entscheidung war goldrichtig !

Während am Abend regelmäßig Nebel aufzieht und alles in einem watteweichen Dunst verschwindet, verzieht sich selbiger am späten Vormittag und Venedig bettet sich in ein weiches, schmeichelndes Licht und präsentiert sich sehr entspannt.

Lagunenstadt Venedig

Die Horden von Tagestouristen hatten am Vormittag Venedig immer noch fest im Griff. Gegen frühen Nachmittag wurde die Stadt merklich leerer und später am Tag riefen die Kreuzfahrtschiffe zum Einchecken und Abendbuffet und die Stadt leerte sich schnell. So konnten wir entspannt über den Markusplatz schlendern und die italienischen Sprache gewann im Stimmengewirr Oberhand.

Lagunenstadt Venedig
An zweiten Tag verzog sich der Nebel gar nicht, auch das kann natürlich passieren. Dadurch war es empfindlich kühl. Die Gondoliere kehrten gegen Mittag zu den Liegeplätzen der Gondeln am Canale Grande zurück, denn bei dem Wetter möchte niemand durch die Kanäle gerudert werden.

Lagunenstadt Venedig

Der obligatorische Besuch des Dogenpalastes und der Kerkeranlagen, in denen schon Giacomo Casanova saß, bescherte uns den Blick von der Seufzerbrücke auf die Riva mit den die Brücke fotografierenden Touristen und einem Brautpaar.

Lagunenstadt Venedig

Mit der Sonne im Rücken ging es dann abends zurück zu unserem Campingplatz in Punta Sabionne.

Lagunenstadt Venedig

Lagunenstadt Venedig

Der Dogenpalast bietet nicht nur drinnen faszinierende Kunstwerke und Bauten aus dem 17 Jh., sondern auch diesen Blick auf die Riva.

Lagunenstadt Venedig

 

Murano

Wer gerne mal aus all dem Trubel heraus möchte und ein Venedig, wie es früher wohl ausgesehen hat, sehen möchte, der sollte auf eine der vorgelagerten Insel fahren. Dies ist mit den Vaporetti mühelos möglich ist, außer es herrscht wie bei uns dicker Nebel. Dann wird auch kurzerhand mal der Betrieb auf unbestimmte Zeit eingestellt. Das ist das Risiko eines Herbstaufenthaltes in Venedig.

Wir sind nach Murano übergesetzt, als der Nebel sich kurz mal verzog. Zum Vorschein kam ein wunderschöner, kleiner Ort mit vielen Schauglasbrennereien, Läden mit den dort hergestellten Glasobjekten und Restaurants..

Hier fehlen die Palazzi, dafür findet man Häuserfassaden, die in den schönsten Farben getüncht sind und so mit dem Kanal und in diesem wunderschön weichen Herbstlicht eine stimmige Atmosphäre bilden. Ein Ausflug hierher lohnt sich auf jeden Fall und man sollte sich etwas mehr Zeit einplanen.

Lagunenstadt Venedig
Lagunenstadt Venedig

Über den Dächern Venedigs

Eine wundervolle Aussicht hat man von der Dachterasse des Palazzo dei Tedesci, einem zum Kaufhaus umgebauten Palazzo direkt am Canale Grande, an der Ponte Rialto gelegen. Der Zutritt ist kostenlos. Aufgrund des starken Andranges ist aber nur ein zeitlich beschränkter Zugang möglich. Entweder in einem zuvor Online gebuchten Zeitfenster oder man kann direkt vor Ort warten, sollte dann aber im Sommer viel Zeit mitbringen.

Jetzt im Herbst wäre es auch ohne Voranmeldung am Nachmittag schnell gegangen.

Lagunenstadt Venedig

Lagunenstadt Venedig

Unser Fazit:

Es ist klug, Venedig im Frühjahr oder Herbst anzusteuern. Die Campingplätze sind wunderbar leer, Venedig selbst ist zwar immer stark frequentiert, aber die meisten Touristen sind nur an den neuralgischen Punkten zu finden, geht man mal ein Stück abseits von den ausgetretenen Pfaden, hat man Venedig für sich alleine.

Im Hochsommer ist es nicht nur voll, sondern auch unerträglich heiß und man sollte sich dann andere Orte aussuchen, die man besucht und sich nicht in die Massen von Touristen einfügen, die sich dann durch die Gassen Venedigs schieben.

Noch ein Wort zu den Gondelfahrten:

Das scheint uns inzwischen einfach nur noch eine Farce zu sein. Nicht nur, dass die Passagiere eigentlich nur noch dabei sind ein Selfie nach dem anderen zu machen, „daddeln“ auch viele Gondoliere inzwischen gelangweilt an ihren Handies rum, während sie die Gondel, wie an einer Perlenschnur, eine Gondel folgt der anderen, durch die Standardroute rudern. Non ci piace.

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