Sardinien 2019 – Noch auf dem Festland

Nachdem wir Felice vormittags noch bepacken mussten, kamen wir am 10. Juli 2019 gegen 16.00 Uhr erst aus Kiel los. Die Autobahnen waren mäßig voll und wir schoben uns durch den Elbtunnel. Unsere erste Etappe sollte bis in den Abend hineingehen und wir machten die Übernachtungsmöglichkeit von unserem Fortkommen abhängig.

Sardinien 2019 - Noch auf dem Festland

Als dann der Hunger und die Müdigkeit langsam einsetzte steuerten wir gegen 21.00 Uhr einen Stellplatz in unmittelbarer Nähe der A7 beim Freibad in Bockenem an. Der Stellplatz war für fünf Wohnmobile ausgeschildert. Es standen hier jedoch drei Wohnmobile so quer und blöd, dass wir uns mit unserem Felice zwischen zwei Wohnmobile quetschten. Dabei mussten wir noch darauf achten, dass wir nicht an den ungünstig stehen Bäumen mit dem Alkoven hängen bleiben. Aus den anderen Wohnmobilen erhielten wir erst nervöse dann böse Blicke, was uns einfällt diese lockere Idylle so spät noch zu stören. Einer der Nachbarn stieg dann aus, schaute uns böse an und fuhr sein Wohnmobil ein Stück weiter von uns weg. Also wirklich,  wenn ich mich mit einem Wohnmobil in der Ferienzeit auf einen Stellplatz in unmittelbarer Nähe der Ferienroute A7 stelle, dann sollte ich doch damit rechnen, dass dieser Platz auch von durchreisenden Wohnmobilisten genutzt wird.

Nach unserem für den Start in den Sommerurlaub schon typischen Abendsnack (Kartoffelsalat mit Würstchen) ging es zügig ins Bett; am nächsten Tag wollten wir sehr sehr früh weiter.

Gegen 4:30 Uhr klingelte also dann  der Wecker. Wir verliessen leise, na gut, so leise wie es halt mit einem noch kalten Diesel geht, den Stellplatz und fuhren über die leere A7 ohne Stau und volle Baustellen bis nach Fulda durch, während Teile der Crew weiterschliefen. Gegen 7.00 Uhr waren dann alle wach und der Hunger kam. Also war es an der ZEitdas Frühstück angesagt. Beim örtlichen REWE Markt in Fulda Süd holten wir dann Brötchen und genossen ausgiebig das erste Frühstück der Sommertour mit leckerem Kaffee.

So gestärkt ging es dann wieder auf die A7, weiter Richtung Süden. Auch der größte Dieseltank ist irgendwann leer, Wasser könnten wir für den weiteren Weg auch gebrauchen. Eine günstige Tankstelle an der Autobahn war gefunden und wie wollte es der Zufall, es gab hier einen Stellplatz mit Frischwasserversorgung. Also in Nattheim raus und Diesel und Wasser getankt. Letzteres gestaltet sich aufgrund des defekten 1,- € Schlitzes mühselig, dem Automat musste mit den letzten drei 10 Cent Stücken häppchenweise Wasser entlockt werden. Und weiter ging es.

Gegen 14.00 Uhr erreichten wir das südlichste Ende Deutschland, das Dreiländereck. Dank der Go Box, die wir uns vor zwei Jahren zugelegt hatten, kamen wir zügig über die Autobahn an Lindau vorbei und schwenkten danach rüber in die Schweiz. Hier hatten wir über die VIA App schon die Schwerverkehrsabgabe gelöst und konnten so unsere Fahrt ohne weiteren notwendigen Halt beim Zoll Richtung Italien fortsetzen.

Diesmal hatten wir uns für die Passage über den San Bernadino Pass entschieden, Stück für Stück wurde es wärmer, die Landschaft lieblicher und in kürzester Zeit hatten wir Bella Italia erreicht. Ziel an diesem Tag war für uns der Wohnmobil-Stellplatz in Cremona.Also ging es weiter, an Mailand vorbei, unterwegs erreichten wir noch eine Schnapszahl auf dem Tacho, die 66.666 km waren erreicht, tadaaaaaa!

Wir hatten uns diese Jahr eine Tollticket Box zur Dauermiete besorgt. So konnten wir die Telepass Gates an den Mautstationen der Autobahn immer zügig passieren. In diesen Reihen ist man selten zum Stillstand verdammt. Zeitersparnis und Luxus, den wir nicht mehr missen möchten.

Kurz vor Cremona verliessen wir die Autobahn und fuhren über Landstrasse weiter. Schließlich mussten unsere Vorräte mit italienischen Speisen auffüllen. Ein Supermarkt im Außenbezirk von Mailand war schnell gefunden. Zur Sicherheit blieb während des Einkaufs aber jemand an Bord. Die Gegend machte nicht den vertrauenerweckensten Eindruck.

Den Stellplatz in Cremona erreichen wir um 22:00 Uhr. Wir wussten aus dem vergangenen Jahr, dass dieser Stellplatz komplett umzäunt und rund um die Uhr geöffnet hat. Das Preismodell, durch das 1,- € Kosten pro Stunde auflaufen, empfinden wir als sehr fair. Diesmal wurden wir auf dem Stellplatz mit viel Tamtam begrüßt. Auf dem benachbarten Freigelände auf der anderen Flussseite fand ein Open-Air Musikfestival statt.

Sardinien 2019 - Noch auf dem Festland

Nach zwei Nächten in Cremona, dem Kauf einer neuen 4/4 Geige und einem weiteren, diesmal Heavy Metal, Konzert auf dem Freigelände ging es weiter Richtung Süden. Wir hatten noch drei Tage bis zur Abfahrt der Fähre von Livorno und fuhren entspannt und staufrei Richtung Toskana. Ziel sollte die kleine Stadt Lucca sein, an der wir bisher immer nur vorbei gefahren sind.

Sardinien 2019 - Noch auf dem Festland

Wir steuerten den Stellplatz Il Sergio an, von dem man bequem die Innenstadt von Lucca fußläufig erreicht. Leider kamen wir gerade in der Mittagspause an und mussten warten, bis wir auf den Platz konnten. Zum Glück hatten wir Eis dabei und schlenderten somit eisschleckend schon mal eine Runde über den Platz, bis wir dann endlich mit dem Wohnmobil darauf fahren konnten. Nach der Abstellen des Wohnmobils auf dem Stellplatz ging es dann gleich auf Erkundungstour in die Innenstadt.

Lucca ist eine sehr schöne Stadt und erinnert uns an das Flair von Lazise am Gardasee. Viele touristische Angebote, Designergeschäften, alten Kirchen und Häusern sind hier zu finden. Doch Lucca ist leider ähnlich überlaufen wie Florenz und das Bummeln macht bei Temperaturen weit jenseits der 35°C keinen Spass. Den Sonntag ließen wir dann ganz gemächlich angehen und schauten uns die Ecken von Lucca an, die von der Touristenströmen nicht  beachtet werden. Insbesondere die unterirdischen kathedralartigen Zugänge in die Stadt durch die Stadtmauern sind echt beindruckend. Der Besuch dieser Anlagen ist sehr empfehlenswert.

Sardinien 2019 - Noch auf dem Festland

Am Montagmorgen ging es dann weiter, zunächst zum Auffüllen der Vorräte, Tanken und zum Einkaufen der Verpflegung für die Überfahrt. Hierfür fuhren wir zum Centro Commerciale di Pisa. Letzte Übernachtungsstation auf dem Festland war dann der Campingplatz am Lago di Tamerici, der in kurzer Entfernung zum Fährhafen von Livorno liegt. Heute ist ein grauer und regnerischer Tag. Es gewitterte und regnete ununterbrochen und kühlte sich merklich auf unter 20°C ab.

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