Mehr Solarenergie für Felice

Wir hatten uns am Ende der ersten Sommersaison 2015 vom Händler ein Solarpanel mit 100 Wh inkl. Laderegler als Komplettpaket montieren lassen. Unser primäres Ziel war eine Stützladung für Bord- und Starterbatterie auf dem heimischen Abstellplatz. Wir haben keine großen Ladeleistungen erwartet und diese Erwartung wurde auch nicht enttäuscht.

Die Ansprüche ändern sich so wie unser Wohnmobilverhalten. Wir standen in letzter Zeit mehr und mehr auf Stellplätzen oder einfachen Parkplätzen ohne Stromversorgung. Nachdem wir die Leistung der Ladetechnik durch den Votronic TripleChanger und die Kapazität der Batterien gesteigert hatten, ist die logische Konsequenz nun auch die Ladeleistung der Solaranlage zu optimieren.

Nach intensiver Recherche entschieden wir uns für zwei parallel geschaltete Module mit je 160 Wh und einer hohen Nennspannung von 28V. Die hohe Nennspannung mindert bei gleicher Leistung den abgebenen Strom und liefert somit Reserven für den MPPT Regler. Die vorhandene Verkabelung vom Dach zum Regler mit schmalen 4 mm2 konnte somit (vorerst) bestehen bleiben.

Aufräumen

Doch zunächst musste das alte Solarmodul runter von Dach. Dieses war quer zur Fahrtrichtung direkt hinter der Dachhaube im Küchenbereich mit entsprechenden Halter aus schwarzeloxiertem Aluminium installiert. Eigentlich sollte die Installation der Werkstatt damals so ausgeführt werden, dass eine eventuelle Klimaanlage auf dem Dach noch Platz findet. Die 230V Spannungsversorgung ist ab Werk genau bei dieser Dachhaube schon vorgesehen und auch bis dahin verlegt, gepasst hätte eine Klimaanlage hier aber nicht mehr.

Der größte Aufwand war tatsächlich, das alte Solarmodul zu entfernen. Die Halter waren vollflächig verklebt und unsinnigerweise zusätzlich noch geschraubt. Am einfachsten ging es dann mit einem Schneidedraht nebst Werkszeug für Windschutzscheiben, welches unter dem Halter hin und hergezogen wird. Auch im Spätsommer bei Sonnenschein keine angenehme Tätigkeit. Mich hätte es nicht gewundert, wenn die Apple Watch plötzlich die Aktivität Rudern vorgeschlagen hätte.

Alte Solarpanel entfernen mit Schneidedraht

Nach einigen Minuten waren beide Halter lose und das Solarmodul konnte angehoben werden. Die groben Klebereste auf dem Dach habe ich dann mit einem Cutter und später mit Schaber auf dem Fein Multimaster entfernen können. Danach folgte das Reinigen der Flächen mit Alkohol und das Abdichten der alten Montagelöcher vom Händler mit einer dauerelastischer Dichtmasse von Sikaflex.

Nun konnte die Installation der beiden Solarpanels und der Verkabelung auf dem Dach starten. Zunächst habe ich einen groben Verlegeplan erstellt, um den Zufall durch Irrtum ersetzen zu können.

Daraus ergab sich dann folgende Einkaufsliste

Einkaufsliste

Installation

Als erstes mussten die Kabelkanäle und die Dachdurchführungsdose installiert werden. Die alte vorhandene Dose hat nur einen Durchgang und ich benötigte aber zwei, ein Kabel für die Solaranlage und ein Kabel für die externe WLAN Antenne. Das Entfernen der alten Dose ging mit eine scharfen Cutter sehr einfach und auch die Reinigung und das Entfernen der Reste des Klebers klappte sehr gut. Für die neue Dachdurchführung habe ich dann die vorhandene Bohrung etwas vergrößert und Kunststoffrohr mit 5 mm Überstand zum Wohnmobildach eingeklebt. Sollte doch irgendwie ein wenig Wasser in die Dose eindringen, so läuft dieses nicht ins Wohnmobil.

Die verwendeten Kabelkanäle sollte so klein wie möglich und so groß wie nötig sein. Die Rahmenbedingungen waren die maximale Höhe, vorgegeben durch die Halter der Solarmodule und minimale Größe durch die Dicke der MC4 Stecker des Verteilerkabels. Die Steckverbinder sollten alle geschützt im Kabelkanal liegen.

Die Länge der Kabelkanäle ausgemessen, entsprechend gekürzt, Durchführungen und Ecken geschnitten und alles auf dem Dach positioniert. Dazu dann auch die Solarpanels an die Halter geschraubt  und lose auf das Dach gelegt, um die Symmetrie einigermaßen zu wahren. Die Solarmodule habe ich nur an die Halter geschraubt und nicht noch einmal verklebt. So kann ich die Solarmodule mit wenig Aufwand wieder abbauen.

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Danach habe ich die Lage der Kabelkanäle angezeichnet und für eine saubere Klebenaht auch mit ca. 5 mm Abstand abgeklebt. Danach kamen die Solarpanels dran. Auch hier habe ich die Lage markiert und mit Klebeband angeklebt. Somit waren alle Bereiche die zur weiteren Verarbeitung vorbereitet werden müssen entsprechend markiert.

Die gesamte Klebefläche auf dem Wohnmobildach habe ich gereinigt, leicht aufgeraut und anschließend noch einmal gereinigt und entfettet. Die Kabelkanäle und auch die Solarmodulhalter entsprechend an den Klebeflächen aufgeraut, gereinigt und entfettet. Nach ca. 10 Minuten Ablüftzeit konnte die große Klebeaktion starten.

Jetzt habe ich die erste Kartusche Dekasyl MS-5 aufgemacht und die Kabelkanäle vollflächig verklebt. Danach mit einem etwas größeren Eisstiel aus Holz die Klebenähte abgezogen, das Klebeband entfernt und nochmal vorsichtig nachgezogen.

Bevor nun die Halter der Solarpanels verklebt werden, habe ich die Anschlusskabel konfektioniert und bis auf den Anschluss an die Panels die Kabel inkl. Verteilung und die Kabelkanäle gelegt und die Kabelkanäle verschlossen. Für die saubere Verlegung im geklebten Kabelkanal mit MC4 Stecker und den 2in1 Verteiler mit 6 mm2 Kabel habe ich geeignetes Werkzeug und MC4 Stecker und Buchsen verwendet.

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Die Halter mit Dekasyl MS-5 versehen, die Solarmodule mit Abdeckung der Zellen durch eine Pappe, damit keine Spannung an den Anschlüssen generiert wird, angeschlossen und dann vorsichtig auf das Dach abgesetzt und angedrückt.
Auch hier die Ränder der Verklebung mit dem Holzstiel glattgezogen, Klebeband ab und nochmal nachgezogen.

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Zu guter Letzt habe ich dann die Verkabelung der Solaranlage wieder an das Ladegerät angeschlossen und die Ladeleistung bei mäßigem Sonnenschein überprüft.

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Die erste Ladeergebnisse im Spätsommer hier im Norden brachten eine Solarleistung von 150 – 220 W zu Tage; vorher zeigte der Batteriecomputer maximal 80 Watt an.

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