Sommertour 2018 – Zurück auf dem Festland

Weiter gehts!

Von der Fähre runter waren wir erst einmal ganz ernüchtert, wie schmutzig und voll das Festland ist. Sardinen ist so ein Paradies! Dies sorgt dafür, dass man plötzlich einen ganz anderen Blick für die Umwelt und den ganzen Schmutz und die vielen Baustellen hat. Na gut, es ist Livorno !

Also schnell zum Supermarkt und die Reserven (Wasser, Nudel, Tomaten, usw.) auffüllen. Das haben auf Sardinien nicht mehr geschafft und außerdem sind einige Dinge auch einfach echt zu teuer. Da haben wir dann lieber gewartet, bis wir auf dem Festland sind. Also den Proviant wieder aufgefüllt und wieder ab aufs Land zum Camping Lago al Tamerici, da hatte wir ja schon vor der Hinfahrt reserviert.

Hier haben wir dann doch tatsächlich als Nachbarn auch fast echte Nachbarn getroffen. Wir kommen ja aus Kiel, sie kamen aus dem Nachbarkreis Rendsburg-Eckernförde und somit einen Steinwurf von Kiel entfernt. Die beiden waren im Mai nach Italien aufgebrochen, sind dann ostwärts, mit einem längeren Aufenthalt im Frühjahr in Venedig (wer kann es ihnen verdenken), den italienischen Stiefel an der Küste entlang hinuntergefahren und dann wieder an der westlichen Küste hinauf. Waaaaah! Das ist unser Traum! Ehrlich! Wenn wir mal soweit sind, werden wir dann auf jeden Fall in Angriff nehmen. Die beiden haben vor, im September wieder zuhause einzutreffen und sind somit sieben Monate unterwegs.

Gardasee

Für uns ging es aber am nächsten Morgen schon wieder weiter Richtung Norden, schließlich hat der Urlaub auch mal ein Ende. Leider!

So fuhren wir gemächlich über Pisa, mit obligatorischem Stopp an einem völlig überlaufenem Autogrill, um uns einen göttlichen Café zu holen, in Richtung Gardasee. Diesmal hatten wir uns in den Kopf gesetzt nicht in unser bekanntes und geliebtes Lazise zu fahren, sondern mal den Süden des Sees zu erkunden. Wir hatten einen Campingplatz gefunden, der direkt am See zwischen Sirmione und Pescara liegt, der Camping Tiglio. Beste Voraussetzungen eigentlich für ein paar entspannte Tage am Gardasee. Leider gab es auf dem Campingplatz keinen Strand. Zwar standen wir direkt am Wasser, aber Strand, weder aufgeschütteter Sand noch Kies war nicht zu sehen. Ein Schilfgürtel mit trübem, verschlicktem Wasser war die Realität. Also haben wir es bei dem Blick auf das Wasser belassen und diesen beim Frühstück streifen lassen.

Sommertour 2018 - Zurück auf dem Festland

Wir hatten wohl durch den Strand auf Sardinien etwas den Blick für das Normale verloren.

Wir fuhren mit den Fahrräder ins kleine niedliche Peschiera del Garda und genossen das maritime Flair, die engen Gassen und das leckere Eis. Unser Aufenthalt auf dem Campingplatz wurde dann kürzer als eigentlich gedacht und es ging über das Gardaland, bei dem wir durch unserer Merlin Card einmal im Jahr freien Eintritt haben, am frühen Nachmittag weiter Richtung Milano.

Da war doch gerade ein seinesgleichen suchender Apple Store eröffnet worden, den es zu besuchen galt. Eingebettet in einem öffentlichen Platz ist dieser Store schon ein  Schmuckstück und die moderne Ergänzung zur benachbarten Galleria Vittorio Emanuele II. Außerdem stand noch ein Besuch des Triennale di Milano an, das hatte doch tatsächlich beim letzten Mailandbesuch geschlossen.

Milano

So fuhren wir, wie eigentlich auf der gesamtem Tour, glücklicherweise staufrei nach Mailand und direkt zu dem uns vom letzten Besuch bekannten Camping City di Milano. Diesmal war er deutlich voller als beim letzten Mal, aber wir haben am Nachmittag auch ohne Reservierung einen Platz gefunden. Der Platz hat seit unserem letzten Besuch einen neuen Minimarket und auch das Restaurant wurde erweitert.

Nun fahren auch zwei verschiedene Busslinien regelmäßig in Richtung Metrostation und dann weiter in die Innenstadt. Hier lohnt es sich wirklich, ein Tagesticket für 4,50 € für die öffentlichen Verkehrsmittel zu holen. Wie in Paris ist das Verwenden der öffentlichen Verkehrsmittel sehr günstig. Ganz anders ist es, wenn man versucht, mit dem Auto in die Innenstadt zu fahren. Das kann inzwischen sehr teuer werden, denn der Innenstadtring ist, mit wenigen Ausnahmen, komplett für den Verkehr gesperrt. Ein Verstoß ist sehr teuer und wird auf jeden Fall geahndet, da die Einfahrt in diesen Bereich kameraüberwacht wird.

Wozu also dieser Streß, wenn man wunderbar stress- und straffrei mit den Öffis in die City fahren kann.

Sommertour 2018 - Zurück auf dem Festland

Mailand war diesmal sehr voll, so dass wir uns abseits der Touristenströme gehalten haben. Wir sind gemütlich kreuz- und quer durch die Stadt gelaufen. Galleria Vittorio Emanuele Due, Piazza del Liberty (Apple Store), Triennale die Milano mit der tollen Ausstellung über italienisches Design weiter zum Eataly und zuguterletzt, für ein wohlverdientes Granita, zur Gelateria La Romana. Das schmeckt da unvergleichlich und es fiel schwer, sich zwischen der Granita Mandorla, Menta oder Limone zu entscheiden, die alle grandios schmecken und was schmeckt bei so einer irrsinnigen Hitze besser, als ein riesiger Becher Granita?

Sommertour 2018 - Zurück auf dem Festland

Wieder am Wohnmobil sinnierten wir über den weiteren Verlauf unseres auslaufenden Urlaubs. Zuerst überlegten wir noch, ob wir einen Abstecher an den Lago Maggiore oder Lago di Como machen wollen, doch dann machten wir kurzen Prozeß und wir entschlossen schnurstracks, wieder flutschdiwutsch durch die Schweiz ins genauso heiße Deutschland zu fahren.

Am Tag der Abreise haben wir dann nach der Entsorgung wie auch beim unserem letzten Besuch auf dem Campingplatz Felice ordentlich gewaschen. Mit der hier vorhandenen fahrbaren Arbeitsbühne und bei Temperaturen jenseits von 30 °C war dieses schon fast ein feuchtfröhliches Vergnügen. Wir wurde dabei von einigen anderen Wohmobilisten beäugt, hatten aber das Gefühl, dass diese uns bei ihrer Abreise wohl nacheifern werden. Frisch geduscht, ich meine richtig geduscht, ging es dann mit einem blitzeblanke geputzten Felice Richtung Norden über die Alpen.

Hier fanden wir auf dem Weg nach Sindelfingen direkt an der A81 einen ruhigen, günstigen Stellplatz für eine Nacht. Dieser liegt direkt neben dem großen Caravan Anbieter Caramobil an dem Campingplatz  Papiermühle Stockach.

Putzmunter ging es am nächsten Tag weiter nach Sindelfingen. Hier besuchten wir sehr gute Freunde und, das ist ja immer sehr angenehm, stellten Felice direkt vor die Tür, nächtigten dort und fuhren dann, wieder voller Tatendrang weiter nach Norden.

Defekter Kühlschrank

Vorher versuchen wir noch unseren Kühlschrank zu reparieren oder reparieren zu lassen. Die Verriegelung für die Kühlschranktür funktionierte seit dem Urlaub nicht mehr ordentlich, da die Feder, die die Verriegelung in der richtigen Position halten sollte, gebrochen war. Als Provisorium verkeilten wir die Verriegelung mit Küchenpapier, aber das ist keine Dauerlösung. In der Nähe von Sindelfingen sollte es ein Thetford Servicepartner geben und wir fuhren spontan dort hin, um nach einer neuen Feder oder einer neuen Verriegelung zu fragen. Dort angekommen trafen wir in der Werkstatt den Chef, der uns zunächst komisch beäugte, da wir mit unserem Felice die schmale Zufahrt zur kleine Werkstatt hochfuhren; wenden war hier unmöglich. Nachdem wir ihm geschildert hatten, was unser Problem ist, sagte er uns mit schwäbischen Akzent wir sollten kurz warten und verschwand bewaffnet mit einem Schraubendreher ins Lager. Kurze Zeit später kam er mit einer Verriegelung, die er wohl von einem Kühlschrank abgeschraubt hat und drückte sie uns in die Hand und zwar für lau. Fix angebaut und ohne Angst, dass die Tür während der Fahrt wieder aufgeht, ging es Richtung Norden.

Vielen Dank an Caravaning Service, Inh. Rudolf aus Stuttgart.

Unser Plan war, bis Höhe Soltau zu kommen, dann könnten wir, je nachdem wie wir so durchkommen noch einen Abstecher zum Heidepark Soltau machen. Mit der Merlin Card haben wir auch hier freien Eintritt. Es war ja erst Freitag. Wir sind aber so super und (wie immer) staufrei in Richtung Norden durchgekommen, so dass wir beschlossen gleich bis nach Kiel durchzufahren..

Zuhause

So waren wir dann am Freitag Abend zuhause, haben das Wohnmobil weitestgehend ausgeräumt, am Samstag die Reste aus dem Wohnmobil geholt und sind am Sonntag, nachdem wir Samstag mindestens 10 Maschinenladungen Wäsche gewaschen und sie, kaum dass sie aufgehängt auch schon wieder trocken waren abnehmen konnten, schon wieder am schönen Ostseestrand bei Kiel.

So schnell ist der Urlaub schon wieder vorbei. Aber es waren fast vier Wochen und – sie waren sehr erholsam. In vier Wochen schafft man es schon sehr gut vom Alltag abzuschalten. Und wir finden, gerade in einem Wohnmobil, wo man auch noch häufiger den Ort wechselt und viel sieht, kommt einem die Zeit gleich doppelt so lange vor.

Nun stehen die Herbstferien auch schon wieder vor der Tür, da planen wir natürlich schon wieder wo es hingeht (Oberstdorf und Umgebung sind geplant). Wenn ihr Tipps für tolle Wanderungen habt, immer her damit. Die Höllenklamm und das Nebelhorn stehen auf jeden Fall schon fest auf dem Programm!

Unser Motto: Nach dem Urlaub ist vor dem Urlaub ! Und ihr so ?

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